Nachmittagsschule

 

"Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen" (Benjamin Franklin)

Aktueller Bericht vom 3. April 2021

 

"Auch unter diesen außerordentlichen Umständen ist es uns gelungen, die Nachmittagsschule mit 18 Kindern... betreiben zu können. Vom September bis Anfang November lief das Programm mit persönlicher Anwesenheit, da die Grundschüler zur Schule gehen durften. Somit konnten auch die Nachmittagskinder zum Programm kommen. In dieser Zeit war es um so wichtiger, Hilfe und Ermutigung zu geben.

 

Ab November blieben die Schulen für 2 Monate geschlossen. Im ersten Monat bekamen die Kinder die Aufgaben auf gedruckten Blättern. Bei ihrer Arbeit habe ich sie am Telefon unterstützt. Im Dezember bekamen alle Kinder in der Stadt von der Verwaltung Tablets, unsere Nachmittagsschüler auch, dadurch konnten sie vormittags am Online-Unterricht teilnehmen, nachmittags konnte ich sie online beim Lernen unterstützen.

 

Für die Arbeit zuhause habe ich notwendige Materialien gekauft. Heft, Kugelschreiber, Buntstifte, Wasserfarbe, Buntpapier, Kleber usw. sowie je nach Bedarf Schularbeitshefte. Ich habe auch haltbare Lebensmittel zu den Kindern nach Hause gebracht, dreimal, zu Weihnachten haben sie Süßigkeiten und Bücher erhalten.

 

Das erste Semester beendeten alle Kinder, ohne sitzen zu bleiben. Ich muss zugeben, die Arbeit und das Kontakthalten ist unter diesen Umständen deutlich schwieriger im Vergleich zur alten gewohnten Form. Gott sei Dank sind wir ab dem 8. Februar wieder in der Schule, und egal, welche "Farbe" die Stadt gerade hat, wir kommen regelmäßig zum Nachmittagsprogramm. Seither haben wir auch wieder regelmäßige Mitagessen. Wir lernen gemeinsam. Wir hoffen, dass alles bis zum Schuljahresende so bleiben kann...

 

Während des 1. Semesters beliefen sich die Ausgaben auf insgesamt 4170 Euro; bis jetzt sind davon 3.700 Euro finanziert.

 

Herzlichen Dank für die Unterstützung unserer Arbeit auch in diesen fordernden Zeiten. Herzliche Grüße, auch im Namen des Nachmittagsschul-Teams!

 

Márta

 

 

Die Kinder und Lehrkräfte der Nachmittagschule mit Gästen aus Deutschland 2010
Am Rande von FILIAȘ/ FIATFALVA - einem dörflich geprägten Stadtteil der Kreisstadt
 
 
Székelykeresztúr - die Einwohner der Stadt kennen eine „illegale“ Wohnsiedlung namens Károhegy, die sich außerhalb der Stadt und des Ortsteils Fiatfalva an einem Hang befindet. Von weitem sichtbar sind die kleinen, bunten Hütten. Auf unsere Fragen erhielten wir von Einheimischen nur die Antwort: „Zigeuner“. Im Gespräch mit dem rumänischen Pastor Bartha Alpár (†) erfuhren wir, dass der damalige Bürgermeister im Gemeinderat von Székelykeresztúr ernsthaft die Meinung vertrat, diese ärmlichen Hütten (meist zweiräumige Hütten ohne Wassranschluss für eine Familie) mit Bulldozern zu zerstören. Pastor Alpár hat damals  öffentlich gegen diese Meinung protestiert. Unser Verein hat ihn dabei unterstützt.
 
In der o.g. Siedlung wohnen etwa 200 ärmster Roma, die als Tagelöhner ihren kärglichen Lebensunterhalt bestreiten. Die meisten Bewohner sind Analpha-beten und können ihre Kinder selbst nicht fördern. In Zusammenarbeit mit den Eltern der Roma-Kinder stellte sich heraus, wie gern sie ihre Kinder fördern möchten. Außer in der Siedlung Károhegy wohnen auch in weiteren Wohnbereichen von Filiaș Roma (insgesamt ca. 30 %).
 
Ziel der „Nachmittagsschule“, die 2005 gegründet wurde, ist die Unterstützung sozial benachteiligter Kinder beim Lernen. Es sollen ergänzend zum üblichen Schulgang günstige  Lernbedingungen geschaffen werden. Dieses Förder-programm soll zu sozialer Intergration befähigen. Das Förderangebot gilt natürlich nicht nur Roma-Kindern, sondern ist ein Angebot für alle bedürftigen Kinder der Umgebung.
 
Gemeinsam mit den Lehrerinnen der Grundschule von Filiaş (ung. Fiatfalva) werden geeignete Kinder für dieses Förderprogramm ausgewählt. Voraussetzung für die Auswahl der Kinder sind die schlechten sozialen Bedingungen, in denen sie leben, aber den Willen zum Lernen haben, regelmäßig den Unterricht der Grundschule besuchen und deren Familie mit dieser Förderung einverstanden ist.
 
Angestrebt werden:
 
 - Freude am Lernen wecken
 - Förderung sozialer Verhaltensweisen
 - Altersentsprechend Förderung der Kenntnisse im Lesen, Schreiben und          Rechnen
 - Förderung des Sinns für das Künstlerisches und Schöne
 - Einbeziehung der Eltern
 
Nach den Erfahrungen und Erfolgen der ersten Schuljahre konnte festgestellt werden, dass die „Nachmittagsschule" das Leben der Kinder positiv verändert hat. Neben dem schulischen Fortschritt hat sich das Verhalten der Kinder verändert. Sie sind jetzt kontaktfreudig und selbstbewusster. Ein Mädchen gibt das Gelernte in ihrer Familie weiter. Die Familie lernt mit ihr zusammen.
 
Um diese Schule erhalten zu können, bringen wir jährlich bis zu 8.000 € auf. Das fällt uns nicht immer leicht. Die Mitarbeiterinnen verzichten auf die eigentlich nötige finanzielle Unterstützung zu großen Teilen!
Das Team: Csaba, Marta, Erika, Enikó, Annabella mit Laszlo
Abschluß der Nachmittagschule 2013
Abschluß der Nachmittagsschule am 17. Juni 2013 mit Eltern, Geschwistern und Gästen aus Deutschland.
2017-2018 Nachmittagsschule
2017-2018 Jahresberichte.pdf
PDF-Dokument [189.1 KB]
2019 Nachmittagsschule
2019 Jahresbericht.pdf
PDF-Dokument [477.0 KB]
2020 Nachmittagsschule
2020 Jahresbericht.pdf
PDF-Dokument [483.0 KB]

23.1.2020

 

Kunst für Kinder

 

Neues Projekt für Kinder der Nachmittagsschule sorgt für Begeisterung

 

Anfang Dezember bot eine Gruppe von drei Frauen, (Hajnal Dávid, ausgebildete Kunsttherapeutin, Erika Bursán, Lehrerin Nachmittagsschule und Márta Bartha, Leiterin Nachmittagsschule) ein neues Projekt für die Kinder der Nachmittagsschule an. 3 Stunden lang sollten sich die 20 Teilnehmer mit handwerklichen und künstlerischen Tätigkeiten zum Thema -  Unsere Gefühle in der Adventszeit  - auseinandersetzen. Die drei Frauen hatten den Nachmittag vorher sowohl theoretisch als auch praktisch geplant und vorbereitet.  Auch eine kleine gemeinsame Mahlzeit sowie ein paar Schnökereien gehörten dazu. Unter Zuhilfenahme von Notebook und Lautsprecher wurden passende Geschichten vorgetragen, dann wurde munter mit Pinsel, Kleber, Schere, Styroporkugeln, Glitter, Papier, Farbkarton, Filz, Markern und Farbstiften gebastelt. Am Ende des Nachmittags waren die Kinder so begeistert, dass sie inständig um eine Wiederholung der Veranstaltung baten. Sie waren sogar bereit, dafür auf den jährlich stattfindenden ‚Sommerausflug‘ zu verzichten.

 

Sie konnten natürlich nicht wissen, dass die drei Frauen diesen Nachmittag als erste Veranstaltung einer Reihe betrachteten. Einmal monatlich soll zu einem vorher festgelegten und vorbereiteten jahreszeitlich orientierten Thema gearbeitet werden.

 

Dankenswerterweise hat unser Mitglied, Frau Fleckenstein, in ihrem Bekanntenkreis schon so viel Werbung für dieses Projekt gemacht, dass die ersten drei Termine finanziert und damit gesichert sind.

 

Weitere Sponsoren könnten durch die Förderung dieses Projektes mithelfen, dass diese Kinder sich kreativ entfalten und gestalten lernen können. Ein Baustein zu einer sehr positiven Persönlichkeitsentwicklung.

GH